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Förderkreis Klosterbauhütte Merseburg – neues Leben für altes Erbe
Das Petrikloster birgt eine faszinierende Vergangenheit. Im 11. Jahrhundert von Bischof Werner gegründet, erlebte es im 14. Jahrhundert seine Blütezeit mit bis zu 30 Mönchen. Nach der Säkularisation infolge der Reformation im 16. Jahrhundert verfielen die Gebäude. 2012 gründete sich der Förderkreis Klosterbauhütte Merseburg e. V., der aktiv daran arbeitet, die verbleibenden Klostergebäude zu erhalten. Dank Spenden, Fördermitteln und eigener Arbeit konnte das Areal wiederbelebt und für kulturelle Projekte genutzt werden. Karen Eschner, Vorstandsmitglied des Förderkreises, spricht über einen engagierten Verein, der das Erbe bewahrt und mit neuem Leben erfüllt.
Mit seiner über 1.200-jährigen Geschichte gilt das Petrikloster als Keimzelle der Stadt Merseburg. „Nach jahrzehntelangem Leerstand, Vandalismus und gescheiterten Nutzungsversuchen befand sich das wertvolle Bauwerk in katastrophalem Zustand und wir wollten dies ändern“, berichtet Karen Eschner. Neben der Pflege und Erhaltung des Klosters hat sich der Verein das Ziel gesetzt, Heimatverbundenheit und kulturelles Leben zu fördern und das Ehrenamt zu stärken. „Eine wichtige Zielgruppe für uns sind Kinder und Jugendliche. Wir als gemeinnütziger Verein sehen uns hier in der Verantwortung und haben uns einen Bildungsauftrag gestellt“, betont Eschner.
Mittlerweile zählt der Verein 132 Vereinsmitglieder in verschiedenen Gruppen, die die Ziele des Vereins mit konkreten Aufgaben und Leben erfüllen. „Jedes Mitglied kann sich hier mit seinen Interessen verwirklichen und so einen Beitrag zur Erhaltung und Belebung des Klosters leisten. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich unter dem Motto ‚Jeder so viel wie er kann und mag‘", so Eschner. Ein bemerkenswertes Beispiel für die Arbeit des Vereins ist seine Außengeländegruppe, die in den vergangenen drei Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalschutz Teile der Grundmauern der Klosterkirche freilegen konnte, wobei erstaunliche Hinweise auf eine über 7.000 Jahre alte Siedlungsgeschichte in Merseburg entdeckt wurden. Auch die Kinder- und Jugendgruppe eröffnet mit ihren altersgerechten Projekten in Kindergärten, Schulen und Horten spannende Möglichkeiten, um dem Nachwuchs die Geschichte des Klosters, der Stadt Merseburg und des Mittelalters näherzubringen.
Bedeutend für die Arbeit des Vereins sind auch die Sanierung, Erhaltung und Bewahrung des Klosters. Große Bauprojekte wie das neue Dach werden hierbei durch finanzielle Unterstützung der EU, des Landes Sachsen-Anhalt und/oder der Stadt Merseburg realisiert. Der Eigenanteil wird durch Spenden abgedeckt. Kleinere Maßnahmen werden in Eigenleistung und mithilfe der Personalentwicklungs- und Managementgesellschaft durchgeführt. Die Baumaterialien werden aus den Einnahmen der Veranstaltungen sowie Spenden finanziert.
Begleitet wird die Instandsetzung durch regelmäßige, sehr unterschiedliche eigene Veranstaltungen, die das kulturelle Leben der Stadt bereichern. „Wir wollen ein breites Publikum erreichen und zum Mitmachen motivieren. Dazu kommen kleinere Veranstaltungen, Führungen und Kinderprojekte. Auch Veranstaltungen der Stadt sowie anderer Vereine der Region unterstützt der Förderverein mit Engagement. Unser Vereinsleben und das Miteinander sind für uns wichtig. So führen wir monatlich einen Stammtisch durch, treffen uns zur Neujahrsfeier, dem Sommerfest und dem Vereinsgeburtstag. In diesem Jahr freuen wir uns besonders auf eine Fahrt zum Kloster Buch“, verrät Eschner.