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4. Deutsches Forum Baukultur und Denkmalpflege: Reiches bürgerschaftliches Engagement landauf und landab!
Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) veranstaltet im Rahmen der denkmal 2022 das 4. Deutsche Forum Baukultur und Denkmalpflege. Hierbei wird der Schwerpunkt auf dem Themenfeld „Bauen mit Holz“ liegen. Als starkes zivilgesellschaftliches Netzwerk übernimmt der BHU sowie die ihm in allen 16 Bundesländern angeschlossenen Landesverbände Verantwortung in der Gesellschaft. Ihre Themen im Zusammenhang von Heimat und Identität sind Kulturlandschaft, Natur und Umwelt, Baukultur und Denkmalpflege sowie immaterielles Kulturerbe. Besonderen Fokus auf dem Deutschen Forum Baukultur und Denkmalpflege finden das zivilgesellschaftliche Engagement zum Erhalt historischer Bauten sowie das Thema zukünftiges klimagerechtes Bauen. Dr. Annette Schneider-Reinhardt, zuständige Referentin für Kulturerbe beim Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, gibt Einblicke in die diesjährige Veranstaltung.
Der Verlust an deutscher Baukultur zeigt sich zunehmend sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich Deutschlands. Obwohl bundesweit gesetzliche Grundlagen zu Stadtbildpflege und Denkmalschutz vorliegen, gehen prägende Ortsbilder verloren – unter anderem durch oftmals unvollständig genutzten Planungs- sowie Gestaltungsanspruch der Kommunen. Vereinheitlichte Neubauten sowie eine willkürliche Nutzung von Baumaterialien bewirken, dass sich die vormalig so charakteristischen Kulturlandschaften stets mehr anpassen und ihren ursprünglichen regionaltypischen Charakter massiv einbüßen. Auch die verstärkte Individualisierung des Bauens, verbunden mit einem fehlenden Bezug zur bereits bestehenden Bauweise, hat zur Folge, dass die Bauumgebung kaum noch geachtet wird, was wiederum den Verlust lokaler Identitäten verstärkt. „Landauf und landab ist das bürgerschaftliche Engagement um den Erhalt historischer Gebäude und Ensemble reich. Das Engagement ist dabei höchst vielfältig: Zunächst müssen häufig zur Vorbereitung der Sanierung Schutt entsorgt, Spezialisten für historische Bautraditionen der einzelnen Gewerke gesucht, Raumnutzungskonzepte entwickelt und nicht zuletzt Finanzierungslösungen gefunden werden. Dabei erwerben die engagierten Vereinsmitglieder umfangreiches Wissen und wichtige Erfahrungen. Das Deutsche Forum Baukultur und Denkmalpflege wurde ins Leben gerufen, damit sich eben solche Initiativen bundesweit vernetzen, austauschen und gemeinsam wachsen können“, erläutert Dr. Annette Schneider-Reinhardt.
Die Deklaration zur Baukultur von Davos im Sinne des Beitrags zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 sorgte dafür, dass die Dringlichkeit der Verbesserung der gebauten Umwelt erstmalig als politisches Anliegen europaweit Fokus fand. Beifolgend wurde von CIVILSCAPE die Europäische Landschaftsdekade „Decade of Action for Landscapes in Europe“ (DALE) gegründet. Auf der denkmal 2022 veranstaltet der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland anknüpfend das 4. Deutsche Forum Baukultur und Denkmalpflege. „Das Forum greift jeweils das im Rahmen der DALE ausgerufene Thema des Folgejahres auf. Es bildet daher die Auftaktveranstaltung des DALE-Jahresschwerpunktes für 2023 mit dem Thema ‘Kulturerbe Wald‘, wozu der BHU beiträgt. Daher wird für das Deutsche Forum Baukultur und Denkmalpflege der Schwerpunkt beim Bauen mit Holz liegen“, so Schneider-Reinhardt.
Das 4. Deutsche Forum Baukultur und Denkmalpflege findet im Rahmen der denkmal am 25. November 2022 in Leipzig statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind einerseits Vertreterinnen und Vertreter bundesweit aktiver Institutionen, die sich mit den Themen Baukultur und Denkmalpflege befassen, andererseits richtet sich das Forum auch und vor allem an Initiativen und Vereine, die sich ehrenamtlich für Baukultur und Denkmalpflege einsetzen. „Im Forum mit dem Titel ‚Holznagel, Dachlatte, Holzfaserplatte – Bauen mit Holz‘ werden sich Fachvertreter und Vor-Ort-Akteure zum einen mit historischen Bauformen aus Holz als kulturelles Erbe auseinandersetzen, sich zum anderen aber auch mit Holz als nachwachsendem Baustoff beschäftigen, um den Fokus stärker auf ein zukünftiges klimagerechtes Bauen zu legen. Dabei sind historische Handwerkstechniken – etwa beim Erhalt von Fachwerkhäusern – ebenso gefragt wie digitale Techniken, um das zivilgesellschaftliche Engagement zu unterstützen. Neben Vorträgen von Fachleuten und Vorstellungen von Praxisbeispielen wird vor allem der bundesweite Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten und regionalen sowie lokalen Experten im Mittelpunkt stehen. Die Mitglieder der BHU-Fachgruppe Baukultur und Denkmalpflege sowie die Mitgliedsverbände sind Partner im Deutschen Forum Baukultur und Denkmalpflege“, berichtet Schneider-Reinhardt.