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Vom Bahnhof zum Bildungscampus
Der folgende News-Beitrag ist Teil unserer neuen Reihe: „Bestehendes nutzen. Leipzig gestalten – Beispiele im Bestand“. In dieser stellen wir Projekte vor, die zeigen, wie mit historischer Substanz neue städtische Qualitäten geschaffen werden. Im ersten Teil unserer Reihe schauen wir auf ein ehemaliges Bahnhofsareal im Leipziger Osten. Wo einst Züge hielten, lernen bald Schülerinnen und Schüler: Das Gelände des ehemaligen Eilenburger Bahnhofs wird zum modernen Bildungscampus mit Schulneubauten, Sporthalle und Kita. Im Mittelpunkt: ein denkmalgeschützter Bestand, der weiter genutzt und neu interpretiert wird.
Das, was auf dem Bild zu sehen ist, war mal eine Empfangshalle. Im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstört, diente der Eilenburger Bahnhof im Leipziger Südosten seit seiner Eröffnung 1874 knappe 70 Jahre der Beförderung von Personen und Gütern. Heute findet sich der Lene-Voigt-Park auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände - eine hervorragend umgesetzte Idee für die Umgestaltung einer Brachfläche. Sogar einen Preis gab es für die gelungene „Erneuerung städtischer öffentlicher Räume“, verliehen im Jahr 2002 vom Zentrum für Zeitgenössische Kultur in Barcelona und verschiedenen europäischen Architekturzentren.
Wer durch den schmalen Lene-Voigt-Park mit seinen Spielplätzen, dem Basketballfeld, den Tischtennisplatten und urbanen Gärten läuft, wird über kurz oder lang auch die Baustelle bemerken, die am Rande des Parks entstanden ist. Denn die Fortentwicklung des Bahnhofsgeländes geht weiter und auch die bisher ungenutzte, denkmalgeschützte Empfangshalle soll erhalten bleiben. Er soll nun in den Neubau einer Grundschule integriert werden. Entstehen wird ein ganzer Bildungscampus, inklusive eines Gymnasiums sowie der geplanten Neubauten eines Sporthallenkomplexes und einer Kindertageseinrichtung.
Bis Ende 2025 soll der Komplex vollendet sein. Die Neubauten werden dann das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Bestands aufgegriffen und neu interpretiert haben und alle Baukörper eine architektonische Einheit bilden, gibt das Architekturbüro gmp auf seiner Website an.
Das Gymnasium „Schule Schraderhaus“ befindet sich übrigens im gleichnamigen, ebenso denkmalgeschützten Gebäude. In unmittelbarer Nähe zur Empfangshalle wird dort weiter im Bestand gebaut. Das 1912 vom Unternehmer Wilhelm Schrader in Auftrag gegebene, ehemalige Druckereigebäude besticht neben seinem gelben Klinkerbau vor allem durch seine 180-Grad-Glaskuppeln. Im Jahr 2026 soll der Unterricht dort dann wieder stattfinden.
